Chinas Rolle in internationalen Standardisierungsorganisationen
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Die meisten Gegenstände und viele Dienstleistungen, die wir täglich in Anspruch nehmen, sind durch Standards geregelt. Standards sind - vereinfacht gesagt - gegenseitig anerkannte Maßstäbe, die technische Anforderungen oder bestimmte Abläufe festlegen. Sie ermöglichen nicht nur eine gegenseitige Anerkennung von Prozessen, sondern sind zugleich ein Qualitätsgarant für Produkte und Dienstleistungen. Die digitale Welt ist da selbstverständlich keine Ausnahme; auch sie könnte ohne Standards nicht funktionieren.
Standards und Normen werden in einer Vielzahl internationaler Standardisierungsorganisationen festgelegt. Es gibt eine generelle (aber nicht trennscharfe) Aufteilung der Organisationen nach Fachrichtung, es gibt formelle und quasi-formelle Einrichtungen. Eins ist dabei entscheidend: Standards sind immer freiwillig, sie haben keinen Gesetzescharakter!
Aber: Wem es gelingt, einen Standard z.B. für eine Zukunftstechnologie als Konsens in einer der Organisationen setzen zu lassen, dem winken viele Vorteile: alle anderen Mitbewerber müssen sich an den gesetzten Standard anpassen, sei es bei Gütern des täglichen Bedarfs oder bei technischen Vorgaben.
Über die letzten 20 Jahre ist der Anteil chinesischer Akteure in den Standardisierungsorganisationen gestiegen. Gleichzeitig hat die Zahl westlicher, und insbesondere europäischer Mitglieder, die sich z.B. aus der Internationalen Fernmeldeunion zurückgezogen haben, zugenommen. Es hat somit eine Verschiebung der Herkunftsländer mit der meisten und aktivsten Beteiligung stattgefunden.
Dr. Olaf Wientzek, Leiter des Multilateralen Dialogs der Konrad-Adenauer-Stiftung in Genf, und Cecric Amon, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der KAS in Genf, analysieren, was dies für Auswirkungen auf die globale Standardisierungsszene hat, warum uns dies interessieren sollte und worauf Deutschland und Europa sich künftig konzentrieren sollten.
Link zur Studie von KAS Genf und der Diplo Foundation: https://bit.ly/3r0LT14
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