Die Weltgesundheitsversammlung zwischen Reformdruck und geopolitischen Spannungen
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Vom 22.-28. Mai fand die 75. Weltgesundheitsversammlung (WHA) in Genf statt. Sie stand auch im Zeichen der aktuellen geopolitischen Spannungen und Kriege. Dies spiegelte sich auch im Leitmotiv der Versammlung wider: "Gesundheit für den Frieden, Frieden für Gesundheit".
In der aktuellen MultiPod-Folge resümieren Dr. Olaf Wientzek, Leiter des Genfer Brüos der Konrad-Adenauer-Stiftung, und Rosa Ann Seidler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, „es geht meist in die richtige Richtung - aber zu langsam".
Denn trotz des Angriffs Russlands auf die Ukraine kam es nicht zur kompletten Vereinnahmung und Beschlussunfähigkeit der Weltgesundheitsversammlung. Ein wichtiger Erfolg ist die Einigung über eine Reform der Finanzierung der Weltgesundheitsorganisation. Hier wurde eine Erhöhung der Festbeiträge beschlossen, was der Organisation mehr Flexibilität in der Arbeit gibt. Der bisherige Leiter der Weltgesundheitsorganisation Dr. Tedros erfuhr breite Unterstützung bei seiner Wiederwahl und erhielt so ein starkes Mandat, sich deutlich zu Gesundheitsgefährdungen und Problemen zu äußern und dabei weniger Rücksicht auf Befindlichkeiten einzelner Mitgliedstaaten nehmen zu müssen. Außerdem wurde erstmals seit 20 Jahren der Prozess für eine Anpassung der Internationalen Gesundheitsvorschriften in die Wege geleitet. Dies zeigt, dass die internationale Gemeinschaft grundsätzlichen Reformwillen zeigt.
Welche Herausforderungen es trotzdem gab, hören Sie in der aktuellen Podcast-Folge. Einen ausführlicheren Bericht des Multilateralen Dialogs Genf zur WHA finden Sie auf der Webseite des Büros: https://bit.ly/391LaH0
Eine Karte mit ausgewählten Abstimmungen der WHO-Mitgliedsländer finden Sie hier: https://bit.ly/3x8aPpg
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